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Personalberater Hans Ulrich Gruber im Dialog: „Im Maschinenbau fehlen Fachkräfte und Material“

Der Maschinenbau gehört zu den Vorzeigebranchen in der D-A-CH-Region. Norbert Maroldt, Geschäftsführer der Vogel moulds and machines AG, sprach mit Personalberater Hans Ulrich Gruber über aktuelle Herausforderungen der Branche.

Über eine Million Menschen sind in Deutschland im Jahr 2020 im Maschinenbau tätig, wie aus einer Statistik hervorgeht, die das Portal Statista veröffentlicht hat. Tendenz steigend: Denn nach wie vor sucht die Branche händeringend nach geeigneten Fachkräften. „Unsere erste Herausforderung ist es, Fachkräfte zu bekommen“, bestätigt auch Norbert Maroldt, Geschäftsführer der Vogel moulds and machines AG, im Branchendialog mit Personalberater Hans Ulrich Gruber. Das mittelständische Schweizer Maschinenbauunternehmen ist Hersteller von Maschinen, Anlagen und Formen für die Fertigung von Teilen aus Epoxy und Silikon sowie Anlagen für den Vakuumverguss von Bauteilen für die Elektroindustrie, Automobilindustrie und Medizintechnik.

„Der Fachkräftemangel betrifft vor allem den Entwicklungsbereich“, berichtet der erfahrene Geschäftsführer. Junge Leute zu finden, die sich über einen längeren Zeitraum „durchbeißen“ und dranbleiben, sei schwierig. Zudem seien vor allem in der Schweiz die Gehaltsvorstellungen der jungen qualifizierten Leute sehr hoch. Geeignetes Personal suche die Vogel AG deshalb derzeit auch mit Hilfe von Headhuntern. Seinen Sitz hat das Unternehmen, das Weltmarktführer im Premiumsegment ist, in Kaiseraugst in der Nähe von Basel. Es gehört zur HEDRICH Group und fertigt auch in Deutschland.

Materialbeschaffung als zweite große Herausforderung

„Die zweite große Herausforderung ist die Materialbeschaffung“, berichtet Maroldt. Dies betrifft nicht, wie so oft vermutet wird, nur die Rohstoffe. Auch Steuerungs- und Elektronikteile seien schwer zu bekommen. Ursache für die Materialknappheit sei nach wie vor Corona und die Unterbrechung der Lieferketten. „In Asien waren und sind zeitweise die Häfen geschlossen genauso wie manche Unternehmen. Deshalb kommen die Schiffe verspätet oder gar nicht an.“ Die Ukrainekrise habe die Situation noch weiter verschärft. „Die Preise sind dadurch weiter hochgegangen“, sagt Maroldt.

Industrie 4.0: „Datengetriebenes Arbeiten für uns selbstverständlich“

Mit der Industrie 4.0 hat sich in der Branche in den letzten Jahren vieles verändert. Darauf hat sich die Vogel moulds and machines AG gut vorbereitet. So sei die Verwendung von Daten ein Thema, welches das gut aufgestellte Maschinenbauunternehmen für sich und seine Kunden seit längerem positiv nutzt. „Vom Rohstoff über die Prozesse bis zur Fertigung können wir alles sauber dokumentieren und nachverfolgen“, sagt der Geschäftsführer. Dies sei für seine Kunden im Premiumsegment, die alles dokumentieren müssten, auch wichtig.

„Die Daten werden bei uns gesammelt und entsprechend der Kundenbedürfnisse aufbereitet.“ Auch für die interne Verwendung und stete Optimierung würden Daten zur Verfügung gestellt und genutzt: Zum Beispiel für die Wartung der Anlagen. Dies sei für sein Unternehmen selbstverständlich. Für andere Unternehmen der Branchen stelle das Thema Daten nach wie vor eine Herausforderung dar.

 

Norbert Maroldt, Geschäftsführer der Vogel moulds and machines AG (www.vogel-ag.net/de), sprach mit Personalberater Hans Ulrich Gruber über aktuelle Herausforderungen der Branche.

Der Blick in die Zukunft bleibt positiv

Trotz aller aktuellen Herausforderungen blickt Norbert Maroldt positiv in die Zukunft. „Man muss flexibel sein, sich auf die neuen, auch ökologischen Gegebenheiten, einrichten“, sagt der Geschäftsführer. Daher sei es wichtig mit Universitäten und Instituten neue Techniken anzugehen, um bei den recyclebaren Materialien vorne mit dabei zu sein.

Hans Ulrich Gruber rät: „Chancen jetzt nutzen“

Auch Personalberater Hans Ulrich Gruber sieht in der aktuellen Situation Chancen sowohl für die Verantwortlichen in den Unternehmen als auch für Kandidatinnen und Kandidaten auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. „Der Maschinenbau gehört zu den traditionsreichen Branchen in Deutschland und arbeitet heutzutage international. Damit ist er auch krisensicher und ein attraktiver Arbeitgeber“, so Gruber. „Mit der Erfahrung des internationalen Managements und dem Wissen um die Anforderungen in mittelständischen Maschinenbauunternehmen sowie Konzernen vermitteln wir seit Jahren erfolgreich Fach- und Führungskräfte.“