Die Alten gehen in Rente und es kommt nichts nach. Wie Unternehmen in Zeiten des Bewerbermarktes den Kampf um gutes Personal gewinnen können.
Die Generation der Babyboomer wird bald in Rente gehen und in vielen Unternehmen eine Lücke hinterlassen. Es gibt jedoch mittelständische Unternehmen, die fast alle ihre Stellen rechtzeitig besetzen können. Was machen sie anders als die Konkurrenz?
Beliebte Arbeitgeber(marken) setzen auf Kommunikation. Viele mittelständische Unternehmer wollen nicht in der Presse stehen und wundern sich hinterher, dass sie trotz attraktiver Jobangebote wenige Bewerber haben. „So banal es klingt, damit sich ein Bewerber für ein Unternehmen interessieren kann, muss er es erst einmal kennen. Nur, wer aktiv an seinem Image und seiner Bekanntheit als Unternehmen und als attraktiver Arbeitgeber arbeitet, bekommt ausreichend Bewerber auf offene Stellen“, rät ihr Personalberater Hans Ulrich Gruber.
Bewerbern persönlich begegnen
„Nehmen wir Ausbildungsmessen genauso ernst wie Branchenmessen? – Diese Frage sollten sich Unternehmen ernsthaft stellen, wenn ihnen der Nachwuchs fehlt. Die Erfahrung ist, dass Unternehmen, die regelmäßig an Ausbildungsmessen teilnehmen keine Nachwuchssorgen haben. Sofern das Unternehmen insgesamt einen guten Eindruck macht“, erzählt der Personalberater. Positive Beispiele aus Oberfranken dafür sind die Metalution GmbH oder die Federnfabrik Dietz GmbH. Beide Unternehmen rekrutieren einen Großteil ihrer zukünftigen Mitarbeiter auf Ausbildungsmessen.
Erfolgsfaktor Betriebsklima
Für laufende Bewerbungen ist das Betriebsklima der wichtigste Faktor. Dies belegt eine aktuelle Studie der Bamberger Otto-Friedrich Universität (vgl. Bewerbungspraxis 2015, Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS), Otto-Friedrich-Universität Bamberg). Noch vor „flexiblen Arbeitszeiten“ und einem guten Gehalt landete das Betriebsklima auf Platz eins als Kriterium für die Attraktivität eines Arbeitgebers. „Daran zu arbeiten ist nicht nur sinnvoll, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zufriedenere Mitarbeiter sind auch der Schlüssel zu mehr Innovationen, Wachstum und Kundenzufriedenheit“, so Gruber.
„Vereinfacht lässt sich das Thema auf die Formel bringen: Betriebsklima plus Kommunikation plus Ausbildungsmessen sind die Arbeitsfelder für ausreichenden Nachwuchs!“
Hans Ulrich Gruber, ihrPersonalberater
Für die empirische Studie, Bewerbungspraxis 2015, befragte die Universität Bamberg 7.000 Stellensuchende und Karriereinteressierte im Internet.
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